Ein ganz grosser Musiker hat das Scheinwerferlicht verlassen: Joe Cocker ist am 22. Dezember 2014 verstorben. Seine Stimme bleibt mir unvergessen – und noch etwas.
In besonderer Erinnerung ist mir sein Open-Air-Konzert im Sommer 2010 in Sursee. Während drei Songs durfte ich Joe Cocker im Fotograben aus nächster Nähe porträtieren. Seine Stimme war genauso gewaltig wie sie auf seinen Aufnahmen rüberkommt. Ganz besonders in Erinnerung bleibt mir aber seine Körpersprache. Vor allem die Hände und Finger waren dauernd in Bewegung, sie zuckten, zitterten und verrenkten sich wie es bereits auf alten Filmaufnahmen vom Woodstock-Festival 1969 zu sehen ist. Cocker lebte seine Musik mit dem ganzen Körper – intensiv, ekstatisch und mitreissend. In jenem Sommer 1969, aber auch noch 2010.
Fasziniert stand ich da, konzentrierte mich bei der Bildgestaltung auf Gesicht und Hände und drückte ein paar Mal auf den Auslöser. Dann fesselte mich der charismatische Engländer derart, dass ich einfach nur noch zuschauen und zuhören konnte. Adieu Joe Cocker – Don't let the sun go down.
Canon EOS 7D, Sigma 150 mm, F2.8
ISO 800, 1/1000 sec., f4.5